Leben Sie besser mit Ihrem Diabetes!
Um mit Diabetes besser leben zu können, müssen wir handeln. Entdecken Sie konkrete Ratschläge und einfach zu bedienende Tools.
Was ist Diabetes?
Der DIABETES entsteht wenn der Körper nicht mehr genug oder gar kein Insulin mehr produziert, oder wenn er nicht mehr fähig ist das produzierte Insulin effizient zu verarbeiten. Ohne Insulin ist der Körper unfähig die benötigte Energie aus der Nahrunng aufzunehmen und diese zu verwerten.
INSULIN ist ein Hormon, welches in der BAUCHSPEICHELDRÜSE gebildet wird. Der Grossteil der Nahrungsmittel den wir konsumieren wird in Glukose, eine Form des Zuckers aus dem der Körper Energie schöpft, umgewandelt. Das Insulin hilft der Glukose in die Zellen des Körpers einzudringen um dort in Energie umgewandelt zu werden. Sollte kein Insulin vorhanden sein, sammelt sich die Glukose im Körper an, anstatt in die Zellen aufgenommen zu werden.
Es existieren zwei Arten von Diabetes
Typ 1 Diabetes
Typ 1 Diabetes tritt auf, wenn der Körper kein oder nur sehr wenig eigenes Insulin produzieren kann. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist Insulin, das per Injektion oder Insulinpumpe verabreicht werden muss.
Typ 1 Diabetes zeigt sich meist bei Kindern und Jugendlichen, kann aber auch bei Erwachsenen festgestellt werden. Ungefähr 5-10% der Diabetiker sind von Typ 1 betroffen.
Symptome:
Meistens tritt Typ 1 Diabetes akut in Erscheinung und kann von folgenden Symptome begleitet werden:
- Vermehrter Harndrang
- Starker Durst und Mundtrockenheit
- Müdigkeit / Apathie
- Ständiges Hungergefühl
- Perte de poids soudaine
- Sehprobleme
- Wiederkehrende Infektionen
Typ 2 Diabetes
Typ 2 Diabetes macht sich bemerkbar wenn der Körper nicht mehr fähig ist genug Insulin zu produzieren oder sich eine gewisse Insulinresistenz entwickelt hat (das produzierte Insulin ist weniger wirksam). Behandlungsmöglichkeiten sind in erster Linie eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung, wenn dies nicht mehr ausreicht ist eine orale oder injizierbare Medikation indiziert. Typ 2 Diabetes tritt hauptsächlich bei Erwachsenen auf, in letzter Zeit konnte allerdings eine stetig steigende Verbreitung bei jungen Leuten beobachtet werden.
Typ 2 Diabetes ist bei Weitem die häufigste Art von Diabetes: 90% der Diabetiker leiden an dieser Art der Krankheit.
Symptome:
Der Typ 2 Diabetes macht sich schleichend bemerkbar und ist deshalb schwierig zu erkennen. Es können sich auch die Symptome des Typ 1 Diabetes bei Typ 2 Diabetikern bemerkbar machen, allerdings in weniger starker Ausprägung. Einige mit Diabetes Typ 2 lebende Personen zeigen keine frühzeitigen Symptome, wodurch die Krankheit erst nach Jahren der Entstehung entdeckt wird. In fast der Hälfte der Fälle zeigen sich zu diesem Zeitpunkt bereits diverse Komplikationen die dem Diabetes zuzuschreiben sind.
Was erhöht das Diabetesrisiko?
Die Risikofaktoren für den Typ 1 Diabetes sind nicht genau festgelegt; man weiss allerdings, dass genetische und Umweltfaktoren die Krankheit hervorrufen können.
Obwohl der Typ 2 Diabetes meistens bei Erwachsenen auftritt, erkranken auch immer mehr Jugendliche in der ganzen Welt an dieser Art von Diabetes. Es kann deshalb jeder, egal welchen Alters und egal welcher Herkunft jederzeit einen Diabetes entwickeln.
Einige Faktoren erhöhen das Risiko ein Typ 2 Diabetes zu entwickeln:
Weitere Informationen über die Diabetesrisiken und deren Prävention finden Sie in der Broschüre "Diabetes - Bin ich gefährdet". Die Broschüre können Sie auch auf Anfrage, Tel: 48 53 61 oder mail: info@ald.lu, erhalten.
Gibt es ein Heilmittel?
Der Diabetes ist unheilbar, ABER es gibt (heutzutage) verschiedene, effiziente Behandlungsmethoden.Ziel ist es, schwankende Glukosewerte zu verringern und die Glukosewerte im Zielbereich zu halten. Um dies zu erreichen sollte man folgende Dinge beachten:
- Regelmässige, körperliche Bewegung
- Gesunde Ernährung
- Gewichtsabnahme
- Regelmässig Blutzuckermessen
- Wenn nötig, die Einnahme von Medikamenten in oraler Form oder als Insulininjektion
Was sind die Komplikationen bei Diabetes?
Ist der Blutzuckerwert über lange Zeit erhöht, richtet er an kleinen und grossen Blutgefässen sowie an Nerven Schaden an. Falls keine angepasste Behandlung und Schulung erfolgt, können diverse Komplikationen auftreten:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Augen- und Netzhauterkrankheiten bis hin zur Blindheit
- Nierenerkrankungen die zur Dialyse führen können
- Neurologische Erkrankungen (Neuropathie)
- Geschwürbildung an Füssen mit Risiko von Amputation der unteren Gliedmassen
Diabetes und Schwangerschaft
Eine andere Art von Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes genannt, kann bei werdenden Müttern auftreten. Diese Krankheit tritt bei 2-5% aller Schwangerschaften auf, verschwindet in der Regel aber nach der Geburt wieder. Frauen die in der Schwangerschaft jedoch Diabetes entwickelt haben, haben ein erhöhtes Risiko im späteren Leben Typ 2 Diabetes zu entwickeln.
Informieren Sie sich: Diabetesratgeber
Die ALD freut sich Ihnen die Broschüre "Diabetesratgeber", verfügbar in 3 Sprachen, zu präsentieren. Die Broschüre wurde von Mitgliedern der INFEDIAB Gruppe (INFirmi(è)res pour l’EDucation du DIABète) zusammengestellt.
Die Ernährung einer Person mit Diabetes ist gleichzustellen mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, so wie es eine Person ohne Diabetes auch tun sollte in Bezug zu seinem Alter, seinem Gewicht und seiner sportliche Betätigung.
Die goldene Regel einer ausgewogenen Ernährung ist eine abwechslungsreiche, gemäßigte Kost, aufgeteilt in 3 Hauptmahlzeiten und 1-2 Zwischenmahlzeiten. Eine Person mit Diabetes soll qualitativ und quantitativ das gleiche essen wie einw Person ohne Diabetes selben Alters, Gewichts und mit einem ähnlichen Bewegungspensum.
Praktische Ratschläge zur Kontrolle von Gewicht und Blutzucker
- 3 ausgewogene Mahlzeiten pro Tag, keine Mahlzeit auslassen
- Ballaststoffreiche Kost wählen, die dem Hungergefühl angepasst ist: Vollkornbrot, -reis, -nudeln, Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse.
- Synthetischen Süßstoffe (z.B. Aspartam, Cyclamate, Saccharin, Sukralose, Stevia, Polyole,…) oder Nahrungsmittel, welche solche enthalten nur gelegentlich verzehren
- Produkte die mit Fruktose gesüßt sind meiden
Zusammensetzung einer gesunden Mahlzeit
Gesunder Teller
- Gemüse: bei jeder Hauptmahlzeit (mindestens 1/2 des Tellers)
- Eiweißhaltiges Nahrungsmittel: Fleisch, Fisch, Ei, Vegetarische Eiweiße (1/4 des Tellers)
- Stärkehaltige Lebensmittel, bei jeder Mahlzeit (1/4 des Tellers): Nudeln, Reis, Linsen, Kartoffeln, Brot
- Eventuell 1 Nachtisch: Obst oder mit Süßstoff gesüßter Nachtisch
Getränke
1,5 -2 Liter Wasser pro Tag
- Wasser enthält keine Kalorien und kann entweder in reiner Form getrunken werden oder als Kaffee, Tee, Brühe, Suppe, aromatisierte Getränke ohne Zucker,…
- Bestimmte „Light“ Getränke können ebenfalls genossen werden. Sie enthalten Süßstoffe und haben keine oder wenig Kalorien.
- Süße Getränke, Säfte, Limonaden,… sind fast gänzlich „verboten“, sie enthalten viel Zucker und erhöhen den Blutzucker sehr stark.
Gemüse
nach Belieben, bei jeder Hauptmahlzeit
- Ballaststoffreich
- Enthält Vitamine und Mineralien, kaum Fett
- Roh oder gekocht verzehren
- Fördert das Sättigungsgefühl und unterstützt die Verdauung
Frisches Obst
zwei bis drei Stück täglich
- Enthält Kohlenhydrate
- Reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen
- Ganze Früchte vorziehen
Stärkehaltige Lebensmittel und Brot
bei jeder Mahlzeit (1/4 des Tellers)
- Nudeln, Reis, Linsen, Kartoffeln, Brot, ... geben dem Körper Energie und stillen den Hunger.
Fleisch, Fisch, Eier oder pflanzliche Eiweiße
ein bis zweimal pro Tag (1/4 des Tellers)
- Eiweiß- und Eisenquelle
- Wurst, Saucen und Paniertes nur in kleinen Mengen genießen
- Fettarmes Fleisch vorziehen und/oder ein Milchprodukt
Milch und Milchprodukte
zwei bis drei Portionen am Tag
- Eiweiß- und Kalziumquelle
- Fettreduzierte Lebensmittel wie teilentrahmte Milch, Joghurt und Quark mit 20% Fettgehalt bevorzugen
Öle und Fette
einen Suppenlöffel pro Mahlzeit
- Pflanzliche Fette (Margarine und Öle) bevorzugen
Extras
(Genussnahrung)
- Wenig nahrhafte, gesüßte Lebensmittel wie Kekse, Bonbons, Schokolade Marmeladen, Kuchen,… vermeiden
- Nachtisch und Süßigkeiten können in kleinen Mengen verzehrt werden; Cremes auf Quarkbasis vorziehen
- Alkoholische Getränke können in kleinen Mengen konsumiert werden. Aber Vorsicht: Alkohol hat sehr viele Kalorien (1gr = 7kcal)
Zwischenmahlzeiten
Zwischenmahlzeiten: sind nicht immer notwendig.
Bei Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten oder wenn die Diabetestherapie dies verlangt, kann ein kalorienarmer Imbiss, der den Blutzucker nicht zu stark erhöht, verzehrt werden.
Beispiele für Zwischenmahlzeiten :
Wenig Einfluss auf den Blutzucker |
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Mäßiger Einfluss auf den Blutzucker |
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Starker Einfluss auf den Blutzucker |
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Rohkost kann zu jeder Tageszeit nach Belieben verzehrt werden!
Ratschläge für ein gesundes Herz
- Nahrungsmittel mit gesättigten Fetten reduzieren wie z.B. Speck, Schmalz, Wurstwaren, Frittiertes, Käse über 40% Fett, Schokolade, Kekse, Eiscreme, Kuchen, Muffins, Gebäck aus dem Handel,…
- Ungesättigte Fette bevorzugen: fetthaltiger Fisch, Nüsse und Körner, Oliven, pflanzliche Öle (Raps, Olive, Soja,...)
- Salzreiche Nahrungsmittel limitieren: Wurst, gesalzene Snacks, Fertigspeisen, Tiefkühlkost, Marinaden, Saucen (Soja, BBQ, Ketchup,...), Suppen und Salatdressing aus dem Handel, usw.
Blutzuckerspiegel
Unter Blutzucker- oder Glukosespiegel versteht man den Gehalt der Glucose im Blut.
Die Konzentration wird in Milligramm Glukose pro Deziliter Blut (mg/dl) oder, seltener in Luxemburg, in Millimol Glukose pro Liter Blut (mmol/l) gemessen.
Der Blutzuckerspiegel ist ein wesentlicher Indikator bei der Diagnose und Therapie von Diabetes.
Die Bedeutung der Blutzuckerüberwachung
Blutzuckertests sind Teil der Selbstkontrolle bei Personen mit Diabetes. Sie helfen den Diabetes zu überwachen und darauf zu reagieren.
Es gibt viele verschiedene Modelle von Blutzuckermessgeräten (Glukometer). Mit der Entwicklung der Technologien sind diese Geräte immer genauer und zuverlässiger geworden.
Die Blutzuckerselbstkontrolle ermöglicht es Patienten mit Diabetes, ihre Krankheit zu bestmöglichst zu behandeln und ihre Ernährung, körperliche Aktivität und Behandlung anzupassen.
Die tägliche Anzahl der Blutzuckermessungen variiert normalerweise zwischen 3 und 6 Mal pro Tag. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihr Diabetes-Team, wann und wie oft Sie Ihren Blutzuckerspiegel messen sollten.
Blutzuckerwerte
Nüchternblutzuckerwerte in einer Blutanalyse:
Blutzucker-Normwert |
70-100 mg/dl |
Erhöhter Blutzuckerwert (Prädiabetes) |
100-126 mg/dl |
Diabetes |
> 126 mg/dl |
Empfohlene Werte bei Menschen mit Diabetes:
Nüchternwert |
70-120 mg/dl |
2 Stunden postprandial (nach dem Essen) |
70-160 mg/dl |
Diese Zielwerte können je nach verschiedenen Gegebenheiten wechseln. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um Ihre Blutzuckerziele festzulegen, die Ihrem Profil entsprechen, damit ein gutes metabolisches Gleichgewicht gewährleistet ist.
Wenn Ihr Blutzucker zu hoch ist, spricht man von einer Hyperglykämie. Ist er zu niedrig, spricht man von einer Hypoglykämie.
Die kapillare Blutzuckermessung
Bei der Blutzuckermessung wird mit einer Lanzette in die Fingerspitze gestochen, um einen Tropfen Blut zu entnehmen, der dann auf einen Teststreifen aufgetragen wird, der in ein Blutzuckermessgerät eingeführt wurde. Die Lesung erfolgt augenblicklich.
Alternativen zur Blutzuckermessung
Seit einigen Jahren gibt es Blutzuckermessgeräte mit Sensoren, bei denen man sich nicht mehr in die Finger stechen muss!
Diese Sensoren müssen in regelmäßigen Abständen gewechselt werden.
Die Glukose wird in der interstitiellen Flüssigkeit (Flüssigkeit zwischen den Zellen und den Blutkapillaren) gemessen. Die vom Sensor gemessenen Werte werden an einen Empfänger (Smartphone, Blutzuckermessgerät, Insulinpumpe,...) übertragen, der alle Daten speichert. Der Blutzuckerspiegel ist somit jederzeit ablesbar.
Es bestehen 2 Systeme der kontinuierlichen Blutzuckermessung
- Die FGM (Flash-Glukose-Überwachung):
- Systeme von der Firma ABBOTT (FreeStyle Libre)
Zur Zeit, ist dieses System nur Personen welche mit Insulin behandelt werden und sich mehrmals am Tag spritzen vorbehalten.
- Die CGM (kontinuierliche Glukoseüberwachung):
- Systeme von der Firma DEXCOM
- Systeme von der Firma MEDTRONIC
Zur Zeit, nur für Menschen mit Typ 1 Diabetes
Einige dieser Messgeräte sind mit einem Alarmsystem ausgestattet, die Hypo- und Hyperglykämien melden.
Es ist zu beachten, dass die im subkutanen Bereich (interstitiellen Flüssigkeit) gemessene Glukose vom Blutzuckerspiegel abweichen kann.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihr medizinisches Fachpersonal.
Blutzucker-Fernüberwachung
Ärzte, die Menschen mit Diabetes betreuen, können ihre Patienten bitten, ihnen die vom Sensor gesammelten Daten zu übermitteln.
Die gemessenen Blutzuckerwerte werden entweder direkt über eine sichere Online-Plattform oder auf Anfrage an das Gesundheitsteam gesendet.
Die Blutzuckereinstellung kann so von den betreuenden Ärzten des Patienten überwacht werden.
Was ist eine Unterzuckerung oder Hypoglykämie?
Man spricht von Unterzucker, wenn der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl (3,3 mmol/L) sinkt.
Die Warnzeichen für eine Unterzuckerung sind zahlreich, die verschiedenen Symptome können individuell auftreten und können von einem Mal zum andern unterschiedlich sein.
- Zittern
- Schwitzen
- Blässe
- Herzklopfen
- Hunger
- Kribbeln in den Beinen
- Kribbeln auf den Lippen oder der Zunge
- Stimmungsschwankungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Sehstörungen
- Schwindel
- Verwirrung
- Verhaltensstörungen
Mögliche Ursachen für eine Hypoglykämie :
- Zu geringe Kohlenhydratzufuhr
- Ungewohnte körperliche Betätigung
- Unangepasste Behandlung (zu viele orale Antidiabetika, welche die Insulinproduktion anregen, zu viel Insulin)
- Alkoholkonsum
- Erbrechen (Magen-Darm-Grippe...)
Häufige Fragen über Unterzuckerungen
Ohne Zweifel können Unterzuckerungen gefährlich werden, wenn Sie unbemerkt eine Hypoglykämie während einer Tätigkeit bekommen, in der Sie sich selbst oder andere in Gefahr bringen können: etwa beim Autofahren, beim Bedienen von Maschinen, beim Schwimmen oder beim Klettern.
Der Körper verfügt über verschiedene Schutzmechanismen um einen Blutzuckerabfall zu stoppen und den Blutzucker wieder ansteigen zu lassen. Auch läßt die Wirkung des gespritzten Insulins, welches eine Hypoglykämie ausgelöst hat, zunehmend nach, so dass der Blutzucker normalerweise wieder von alleine steigt.
Werden diese Schutzmechanismen des Körpers jedoch außer Kraft gesetzt, z.B. durch exzessiven Konsum von Alkohol oder anderen Drogen, kann das Risiko einer Unterzuckerung steigen, sowie auch bei Epilepsie, Herz-Kreislauf-Erkrankung oder schweren diabetesbedingten Augenschäden.
Die allermeisten Unterzuckerungen haben jedoch keine schwerwiegenden Folgen und es gibt somit keinen Grund, sich zu fürchten und dadurch seine bisherige Lebensführung drastisch umzustellen.
Nein, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen. Zwar kann es während einer Unterzuckerung kurzfristig aufgrund des Zuckermangels des Gehirns zu deutlichen Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit kommen, die sich zum Beispiel in Konzentrationsstörungen, Koordinierungsschwierigkeiten und Störungen des Gedächtnis äußern können. Diese verschwinden aber sobald sich der Blutzucker wieder stabilisiert hat. Hierdurch sind keine bleibenden Beeinträchtigungen zu erwarten.
Da während der Nacht Menschen mit und ohne Diabetes, der Blutzuckerspiegel in der Regel niedriger und die Insulinempfindlichkeit höher als tagsüber ist, ist die Unterzuckerungsgefahr zu diesem Zeitpunkt auch größer. Das Problem: durch den Tiefschlaf sind Unterzuckerungen nur sehr schwer selbst zu bemerken.
Oft kann man nur aufgrund eines erhöhten Nüchternwertes, eines unruhigen Schlafes oder der verschwitzten Bettwäsche nachträglich vermuten, dass der Blutzucker in der Nacht tief war. Nächtliche Unterzuckerungen können jedoch sicher nur durch Blutzuckermessungen in der Nacht erkannt werden. Dabei helfen Systeme zur kontinuierlichen Blutzuckermessung die genauere Informationen über den nächtlichen Verlauf der Blutzuckerwerte geben.
Solche Zuckermessungen in der Nacht haben gezeigt, dass viele Menschen mit Diabetes nächtliche Unterzuckerungen machen, die in der Regel nicht bemerkt werden.
Während einer Unterzuckerung kommt es vorwiegend zu negativen Veränderungen der Stimmung: Gefühle der Niedergeschlagenheit, des Ärgers und der Antriebslosigkeit nehmen zu, während positive Empfindungen wie Glücksgefühle oder Euphorie abnehmen. Sehr wahrscheinlich beeinträchtigt der niedrige Glukosewert die Gehirnregionen, die für das Gefühlsleben zuständig sind. Vielfach erleben die Betroffenen daher, dass sie keine oder nur noch wenig Kontrolle über ihre Gefühle haben. Daneben können die im Unterzucker ausgeschütteten Hormone zu emotionalen Veränderungen beitragen.
Auf das wohlmeinende Hilfsangebot Anderer reagieren Patienten oft abweisend, manchmal sogar sehr aggressiv und verleugnen eher den Unterzucker. Dies führt nicht selten zum Konflikt mit den Angehörigen oder Freunden. Der Grund für dieses schroffe Verhalten während einer Unterzuckerung ist vor allem der zunehmende Kontrollverlust der oft innerlich Angst auslöst, gegen die der Betroffene sich zu wehren versucht.
Aufgrund des zunehmenden Zuckermangels im Gehirn ist dieses Verhalten jedoch dann nicht mehr zielgerichtet. Die beste Lösung ist dann, nicht lange darüber zu diskutieren, ob eine Unterzucker vorliegt oder nicht, und in einer ruhigen, beharrlichen Art und Weise darauf zu bestehen, daß der andere etwas Süßes, z.B. Traubenzucker zu sich nimmt.
Obwohl Hypoglykämie-Anzeichen manchmal sehr unangenehm sind, kündigen sie eine Unterzuckerung an und bieten so den besten Schutz vor unerwarteten Unterzuckerungen. Fehlen diese, so besteht jederzeit die Gefahr, dass ohne Vorwarnung eine Hypo auftritt. Eine wichtige Ursache dafür ist, daß aufgrund sehr häufiger tiefer Blutzuckerwerte die körpereigenen Warnsymptome sich nicht mehr oder nur sehr spät bemerkbar machen.
Hier macht es Sinn, durch die konsequente Vermeidung tiefer Blutzuckerwerte (vor allem auch nachts!) die Schwelle, ab der die Warnsymptome ausgelöst werden, wieder anzuheben. Es kann auch sinnvoll sein, den Blutzucker regelmäßig zu messen oder sich von anderen helfen zu lassen, die häufig Unterzuckerungen eher erkennen als man selbst.
WICHTIG: Immer Zucker bei sich haben!
Die Regel ist : "15 g Zucker und 15 Minuten", d.h. man soll wenigstens 15 g Zucker zu sich nehmen, die Symptome der Unterzuckerung verschwinden normalerweise nach 15 Minuten und wenn nicht, dann sollte man nach diesen 15 Minuten nochmals 15 g Zucker zu sich nehmen.
Sie können auch mehr als 15 Gramm einnehmen, aber dadurch verschwinden die Symptome nicht schneller und es besteht das Risiko einer späteren Hyperglykämie. Andererseits wäre es ein Fehler, länger als 15 Minuten mit der Einnahme von Zucker zu warten, wenn die Symptome noch nicht vollständig verschwunden sind.
Unterzuckerung – Was kann ich essen?
Wichtig ist, wenn man bei einem Unterzucker seinen Blutzucker schnell wieder heben will, dass das Lebensmittel rasch seine Zuckerbestandteile frei gibt. Ideal ist, wenn der Zucker sich direkt im Mund freisetzt, weil die Zuckerbausteine über die Schleimhäute am schnellsten aufgenommen werden. Deshalb kommen nur Süßigkeiten in Frage, die sich schnell auflösen oder einfach zu kauen sind: Bonbons, die man erst langsam lutschen muß, oder Schokoriegel, in welcher der Zucker im Fett « eingelagert » ist, sind ungeeignet.
Traubenzucker : die ideale Lösung
Am häufigsten wird Traubenzucker bei einem Unterzucker verwendet, er ist praktisch, löst sich schnell auf und es gibt ihn in vielen Formen und Geschmacksvarianten :
- Dextro Energy Plättchen:
2 dieser Quadrate entsprechen 10 g Zucker. Durch ihre Einzelverpackung lassen sie sich gut in die Tasche stecken - Traubenzuckerbonbons:
praktisch sind diese kleinen Bonbons, weil sie sich leicht in den Mund stecken. Einzeln verpackt, können sie gut in der Hosentasche transportiert werden. 5 Bonbons entsprechen 10 g Zucker.
Bei einer Unterzuckerung 5-6 dieser Bonbons auszupacken ist aber nicht unbedingt eine leichte Sache, besser geht es da mit Traubenzuckerrollen. - « Mini »Traubenzucker:
gut zu kauen sind auch die Dextro Energy minis. Die kleinen Quadrate lösen sich sehr schnell im Mund auf, wenn man sie zerbeisst. Praktisch ist auch, dass sie nicht ausgepackt, sondern nur aus der Schachtel genommen werden müssen. 8 Miniplättchen enthalten 10 g Zucker - Flüssigtraubenzucker von Carrero:
spezial für Diabetiker, in 15 Zentimeter langen schlauchförmigen Beuteln verpackt, einfach und praktisch zu transportieren. Ein Beutel enthält +/- 12 g Zucker (1 BE).
Die Zeitschrift der ALD
Die Zeitung der ALD erscheint viermal im Jahr und wird an alle Mitglieder verschickt.
Die Artikel sind in Deutsch und Französisch verfasst, aber Sie finden auch Kolumnen in Luxemburgisch und Portugiesisch.
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